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19/04/2023Der Google-Mutterkonzern Alphabet verliert 55 Milliarden Dollar an Marktwert, da Samsung angeblich erwägt, Google auf seinen Mobilgeräten durch Bing zu ersetzen.
Die Aktien des Google-Mutterkonzerns Alphabet fielen am Montag um bis zu vier Prozentpunkte und verloren rund 55 Milliarden Dollar an Börsenwert, nachdem ein Bericht der New York Times auf einen zunehmenden Wettbewerb auf dem Markt für mobile Suchdienste hindeutete.
Der US-Tageszeitung zufolge erwägt das südkoreanische Unternehmen Samsung, Google als Standard-Suchmaschine auf seinen Geräten durch Microsofts Bing Search zu ersetzen. Ein solcher Schritt könnte die jährlichen Einnahmen von Alphabet in Höhe von rund 3 Milliarden Dollar gefährden. Ein ähnlicher Vertrag zwischen Alphabet und Apple, der Alphabet jährliche Einnahmen von rund 20 Milliarden Dollar beschert, soll dieses Jahr erneuert werden.
Panik unter den Mitarbeitern
Google-Mitarbeiter sollen schockiert gewesen sein, als sie im März erfuhren, dass Samsung Google durch Bing ersetzen wollte, berichtete die New York Times. Interne Nachrichten von Alphabet-Mitarbeitern, die der Zeitung vorlagen, zeigten “Panik” unter der Belegschaft.
KI-Konkurrenten wie das neue Bing könnten eine ernsthafte Bedrohung für das Suchmaschinengeschäft von Google darstellen. Google setzt mit seiner Suchmaschine jährlich 162 Milliarden Dollar um. Mit einem Marktanteil von 80 bis 90 Prozent hat Google seit langem eine Monopolstellung in diesem Marktsegment, die gefährdet sein könnte.
Google macht sich Sorgen über KI-gestützte Konkurrenz, seit OpenAI, ein Start-up-Unternehmen aus San Francisco, das mit Microsoft zusammenarbeitet, im November einen Chatbot namens ChatGPT vorgestellt hat. Inzwischen investiert Microsoft weitere Milliarden in OpenAI und stärkt damit seine KI-Abteilung.
Arbeit an KI-basierter Suchmaschine
Als Reaktion auf die neuen Konkurrenten entwickelt Google laut der New York Times eine völlig neue Suchmaschine, die auf KI-Technologie basiert. Letzten Monat startete Google seinen eigenen Chatbot Bard, der noch nicht ganz ausgereift schien. Nachdem Bard in einem Werbevideo ungenaue Informationen gab und insgesamt auf gemischte Reaktionen stieß, verlor die Alphabet-Aktie am 8. Februar 100 Milliarden Dollar an Börsenwert.
Auch die bestehende Google-Suchmaschine soll mit KI-Funktionen aufgerüstet werden, wie die Zeitung unter Berufung auf interne Unternehmensdokumente berichtet. Ein Team von mehr als 160 Vollzeit-Mitarbeitern von Google arbeitet derzeit an dem Projekt. Den Berichten zufolge will Google die Text-KI im Mai in seine Suchmaschine integrieren.
Hohe Investitionen und Marktanteile in Gefahr
Dies könnte jedoch nicht ausreichen, wenn Samsung beschließt, Bing als Standardsuchmaschine für die Hunderte von Millionen Geräte zu verwenden, die das Unternehmen jedes Jahr ausliefert. Microsoft hatte Anfang des Jahres ChatGPT von OpenAI in seine Suchmaschine Bing integriert.
Selbst wenn es zu einer Einigung zwischen Samsung und Microsoft kommt, könnte Google als primäre Suchmaschine auf Samsung-Geräten verwendet werden. Die Nutzer müssten die Einstellungen ihrer Telefone selbst ändern.
Samsung arbeitet seit langem sowohl mit Alphabet als auch mit Microsoft zusammen und hat verschiedene Apps beider Unternehmen auf seinen Geräten vorinstalliert. Die New York Times berichtet weiter, dass die Verhandlungen zwischen Samsung und Microsoft noch nicht abgeschlossen seien. Sie könnten immer noch mit Google als Standard-Suchmaschine enden.
Die Vorstellung, dass Samsung, das jährlich hunderte Millionen Smartphones mit Googles Android-Software herstellt, die Suchmaschine wechseln könnte, hat bei Google und seiner Muttergesellschaft Alphabet für Aufregung gesorgt.
Der Zeitungsbericht und der Einbruch des Aktienkurses machen deutlich, wie viel für Alphabet auf dem Spiel steht. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, auf dem Markt der generativen KI-Suche wettbewerbsfähig zu werden und seinen Marktanteil bei Suchmaschinen zu verteidigen.